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Dezember 2012/01

Fällt das Zweiklassen-System der Krankenversicherungen in Deutschland?

Fast jeder Krankenversicherte kann inzwischen ein Lied davon singen: Es entwickelt sich zunehmend ein Zweiklassen-System in der Medizin in diesem Land, bei dem die Kassenpatienten immer mehr ins Hintertreffen geraten. Das bedeutet konkret: Die Leistungen der Kunden gesetzlicher Krankenkassen werden immer weiter beschnitten, die von Privatpatienten steigen dagegen oder bleiben zumindest konstant auf einem hohen Level.

Norbert Klusen, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, möchte diesen Zustand nicht auf Dauer hinnehmen. Daher sein Vorschlag: Die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland sollen in Zukunft in Form von Aktiengesellschaften firmieren und somit stärker in den Wettbewerb eingebunden werden. Bislang fungieren die gesetzlichen Krankenkassen hierzulande als Körperschaften des öffentlichen Rechts, sind also aus dem scharfen Wettbewerb der privaten Krankenkassen untereinander ausgenommen.

Um seinen Plan durchzusetzen, möchte Klusen das komplette Gesundheitssystem in Deutschland umfassend reformieren. Grundlage ist die rechtliche Gleichstellung von privaten und gesetzlichen Krankenkassen, wodurch dann entweder ein Wettbewerb untereinander oder auch eine kooperative Zusammenarbeit erwächst.

Insbesondere für die gesetzlich Krankenversicherten könnten sich, sofern sich der Plan des Chefs der Techniker Krankenkasse durchsetzen lässt, die Versicherungsleistungen wesentlich verbessern. Damit wäre eine echte Veränderung geschaffen, schließlich versichern die gesetzlichen Krankenkassen hierzulande circa 72 Millionen Menschen, während nur etwa 8 Millionen Bundesbürger in den privaten Kassen versichert sind.

Klusen betont in diesem Zusammenhang, dass durch die Reform die umfangreichen Leistungen der privaten Krankenversicherungen beibehalten werden sollen, und auch die Finanzierung durch einkommensabhängige Beiträge sowie der gesetzlich definierte Leistungskatalog sollen in gewohnter Form bleiben. Somit müsste kein heute privat Versicherter Angst davor haben, durch die Reform des gesamten Versicherungsmarktes im Bereich der Krankenversicherung in Deutschland zukünftig benachteiligt zu werden.

Es bleibt allerdings abzuwarten, inwiefern die Vorschläge des Vorstandschefs der Techniker Krankenkasse überhaupt von der Politik erhört werden. Schließlich scheinen momentan andere Dinge wesentlich wichtiger zu sein, zum Beispiel die weitere Verwendung von Beiträgen der Versicherten angesichts der Milliardenüberschüsse nahezu aller Krankenkassen.


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